Pflaster und gut ist?!

Erste Hilfe-Material muss in jedem Betrieb auf dem Stand der Technik und in ausreichender Menge vorhanden sein, sagt das Gesetz. Doch was heisst das genau? Worauf müssen Sie achten? Unsere Checklist und der gesunde Menschenverstand geben Antworten.

Beitrag vom 1.9.2021

Erste Hilfe-Material muss in jedem Betrieb auf dem Stand der Technik und in ausreichender Menge vorhanden sein, sagt das Gesetz. Doch was heisst das genau? Worauf müssen Sie achten? Unsere Checklist und der gesunde Menschenverstand geben Antworten.

Auch wenn es schön wäre, wenn es für alles eine Einkaufsliste gäbe: Beim Erste Hilfe-Material gibt es in der Schweiz keine 100% spezifischen Vorschriften, aber spätestens im Fall eines juristischen Falls verbindliche Empfehlungen. Zum Beispiel in der SECO-Wegleitung zum für jeden Betrieb obligaten Erste Hilfe-Konzept oder auch im Leitfaden des Schweizerischen Verbands für Betriebssanität (SVBS). Doch was heisst das genau? Und wie schliessen Sie daraus auf den richtigen Inhalt Ihrer Apotheke? Die folgende Checklist soll Ihnen dabei als Basis dienen und der eine oder andere Tipp bei der sinnvollen Ergänzung und der Einschätzung Ihres Risikoprofils helfen.

Erste Hilfe-Material kann nicht nur, sondern muss vorhanden sein

Die wichtigste Info zuerst: Erste Hilfe-Material muss ausnahmslos und in jedem Betrieb vorhanden sein. Das heisst auch im Zwei-Mann-Büro. Für den Einstieg bieten sich Erste-Hilfe-Sets oder Erste-Hilfe-Apotheken an, in denen je nach Grösse und Sortierung fast oder bereits alles Wichtige enthalten ist. Um Ihre bereits vorhandene Betriebsapotheke auf die Vollständigkeit der Grundausstattung zu prüfen, können Sie direkt unserer Checklist folgen. Noch ein Tipp: Am besten kontrollieren Sie die einzelnen Artikel auch gleich auf ihre Haltbarkeit und ersetzen allfällig abgelaufene Artikel. Denn nicht nur Medikamente, sondern auch sterile medizinische Produkte unterliegen einem Verfallsdatum.

Checklist: Das gehört in jede Betriebsapotheke

Diesen Inhalt empfiehlt der SVBS, damit Sie zum Beispiel in einem Bürobetrieb mit bis zu 20 Personen mit Sicherheit gerüstet sind:

  • Händedesinfektion
  • Pflaster in verschiedenen Grössen
  • Kompressen
  • Verbandsmaterial
  • Kühlpads oder Kühlspray
  • Einmalhandschuhe
  • Wundreinigungsmittel
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Schere
  • Pinzette
  • Beatmungsmaske
  • Rettungsdecke
  • Erste Hilfe-Checkliste

Zum Umfang präzisiert der SVBS seine Haltung wie folgt: Lieber ein Produkt zu viel als eins zu wenig, das dann im Notfall fehlt. Ein gutes Beispiel dafür sind etwa spezielle Fingerverbände oder Augenduschen und -kompressen, die auch Ungeübten die richtige Versorgung bei diesen häufig vorkommenden Verletzungen erleichtern.

Faktor Betriebsgrösse und spezifische Gefahren

Für grössere Betriebe, insbesondere solche mit mehr oder spezifischeren Gefahren, gilt neben einer entsprechend flächendeckenden Bestückung auch hinsichtlich der gegebenen Risiken und Gefahren der gesunde Menschenverstand. So empfehlen sich für Monteure und Handwerker im Aussendienst mit einem erhöhten Risiko für stark blutende Verletzungen Trauma-Kits oder Tourniquets an, um heftige Blutungen im Ernstfall auch ohne fremde Hilfe stoppen zu können. Sie sehen: Die Ausstattung einer Betriebsapotheke ist so individuell wie Ihr Betrieb und letzten Endes die Gefahren, die mit der Arbeit dort verbunden sind.

Eine individuelle Beratung gibt Sicherheit

Sind Sie sich bei der Ausstattung Ihrer Betriebsapotheke noch nicht sicher? Sollten Sie eine ausführliche individuelle Beratung für Ihren Betrieb durch unsere Experten wünschen, können Sie sich jederzeit an unseren Priority Support über experten@betriebsapotheke.ch wenden – unverbindlich und kostenfrei.