Verbrennungen: Wie Sie richtig Erste Hilfe leisten

Der Arbeitsplatz birgt viele Gefahren für Verbrennungen. Erfahren Sie hier, wie man im Ernstfall richtig handelt.

Heisse Gegenstände, Feuer, Elektrizität, kochendes Wasser oder Chemikalien: Der Arbeitsplatz birgt viele Gefahren für Verbrennungen. Erfahren Sie hier, wie man im Ernstfall richtig handelt.

Verbrennungen gehören zu den häufigsten Arbeitsunfällen. Kommt es zum Unfall mit Hitze oder Elektrizität, ist schnelles und richtiges Vorgehen gefragt. Hier erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie bei Verbrennungen korrekt Erste Hilfe leisten.

1. Situation beurteilen, eventuell Ambulanz alarmieren

Behalten Sie einen kühlen Kopf und beurteilen Sie die Lage. Wie schwer ist die Verbrennung? Was verursachte die Verbrennung? Besteht weiterhin Hitzeeinwirkung, etwa durch schmelzende Textilien? In schweren Fällen sollten Sie umgehend den Rettungsdienst alarmieren.

2. Kleidung entfernen

Die Stelle, die von der Verbrennung betroffen ist, muss von Kleidung oder anderen Textilien befreit werden. Um Irritationen zu vermeiden, sollten Sie Kleidung nicht abziehen, sondern aufschneiden. Achtung: Falls Textilien geschmolzen sind und am Körper haften, dürfen Sie diese nicht abziehen. Schneiden Sie die Kleidung in diesem Fall um die Verbrennung herum weg.

3. Allgemeinzustand prüfen

Wie geht es der Person? Falls weitere Verletzungen bestehen oder die Person benommen oder bewusstlos ist, sollten Sie sie in die stabile Seitenlage bringen.

4. Verbrennung behandeln

Widmen Sie sich nun der Verbrennung. Doch seien Sie vorsichtig in Sachen Kühlung. Lange empfahl man, sofort zu kühlen. Doch die Wissenschaft rät unterdessen vom Kühlen mit kaltem Wasser ab. Speziell bei grossflächigen Verbrennungen droht nämlich die Gefahr, die Person damit zu unterkühlen.

Eine Ausnahme: Bei Verbrennungen, die maximal fünf Prozent der Hautoberfläche betreffen, dürfen Sie für höchstens 15 Minuten mit Wasser kühlen. Das kann die Schmerzen lindern. Das Wasser sollte eine Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius haben, keinesfalls aber eiskalt sein.

5. Weitere Pflege – je nach Verbrennungsgrad

Weitere Schritte beim Leisten von Erster Hilfe sind vom Verbrennungsgrad abhängig. Gehen Sie je nach Situation richtig vor:

Verbrennung ersten Grades

Bei einer Verbrennung ersten Grades (gerötete Haut, keine Blasenbildung) heilt die Wunde an der Luft. Wundheilgels unterstützen die Heilung, kühlen und spenden Feuchtigkeit, die der Körper bei Verbrennungen verliert. Auch sollte genug getrunken werden. Am besten eignet sich dabei eine mineralsalzhaltige Flüssigkeit wie beispielsweise Wasser mit einer Prise Salz.

Verbrennung zweiten Grades

Sind Blasenbildung und Berührungsschmerzen im Spiel, braucht die verunfallte Person auf jeden Fall ärztliche Betreuung. Eventuell können Sie die verletzte Haut mit einem sterilen Verband oder Tuch bedecken. Vor allem mit Aluminium bedampfte Kompressen oder Salbenkompressen eignen sich, da sie nicht mit der Wunde verkleben. Achtung: Niemals Desinfektionsmittel, Puder, Salben oder ähnliche Mittel auf die offene Wunde geben. Auch Hausmittel wie Zahnpasta, Butter oder Mehl verkleben die Brandwunde. Deshalb bitte darauf verzichten!

Verbrennungen dritten Grades

Solche Verbrennungen verursachen schwerste Hautschäden und sind lebensbedrohlich. Hier sollte die Verbrennung nicht von Ihnen behandelt werden. Kümmern Sie sich um den allgemeinen Zustand der verunfallten Person und warten Sie, bis die Ambulanz vor Ort ist.

Ganz allgemein gilt es, Verbrennungen nicht zu unterschätzen. Denn oft trügt der Schein. Es ist besser, einmal zu viel den Arzt aufzusuchen als einmal zu wenig. Er kann der verunfallten Person auch ein Schmerzmittel geben und hat die richtigen Salben für die Wundheilung.