Ein Schock fürs Leben

Der Einsatz eines Defibrillators (AED) kann Leben retten. Wir beantworten die sieben W-Fragen rund um den AED.

Bei einem Herzkreislaufstillstand tickt die Uhr unerbittlich. Mit jeder Minute, die ungenutzt verstreicht, sinken die Überlebenschancen der Betroffenen um zehn Prozent. Aber der Rettungsdienst benötigt in der Schweiz durchschnittlich 15 Minuten, bis er ab Ereignis vor Ort eintrifft. Es braucht also Ersthelfer, die Betroffene reanimieren können. Und ihnen kann wiederum ein Defibrillator (AED) helfen. Verschiedene Studien und Statistiken zeigen, dass der frühe Einsatz eines Defibrillators bei einem Herzkreislaufstillstand viele Leben rettet und Folgeschäden verhindert. Doch ein Defibrillator muss vorhanden sein und die Ersthelfer müssen wissen, wo er ist und sich trauen, ihn einzusetzen. Beantworten wir also die sieben W-Fragen rund um den AED:

Wer braucht einen Defibrillator?

Betriebe sind zwar gesetzlich dazu verpflichtet, für die Erste Hilfe für ihre Mitarbeitenden besorgt zu sein – ob dazu die Anschaffung eines AED gehört, lässt dies aber offen. Die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) empfiehlt in ihrem Leitfaden einen AED, wenn mehr als 100 Personen (interne und externe Mitarbeitende, Kunden und Besucher) pro Tag im Betrieb anwesend sind, oder wenn spezielle Gefahren vorhanden sind. Das schliesst nicht aus, dass ein AED auch in einem kleineren Betrieb sinnvoll ist. Auf jeden Fall sollten die Mitarbeitenden entsprechend geschult werden, damit das Gerät im Ernstfall auch tatsächlich angewandt wird.

Wann wird ein Defibrillator angewandt?

Ein AED kann seine Aufgabe dann ausführen, wenn ein Patient nach einem Herzkreislaufstillstand noch Kammerflimmern hat. In der Schweiz erleiden jährlich rund 8000 Menschen einen Herzkreislaufstillstand und 80 Prozent von ihnen haben zu Beginn ein Kammerflimmern und können defibrilliert werden. 

Wieso braucht es einen AED?

Die Überlebensrate bei einem Herzkreislaufstillstand wird in der Schweiz durchschnittlich auf rund fünf bis sieben Prozent oder anders gesagt auf 400 bis 560 Menschen geschätzt. Das Potenzial ist deutlich höher: würden alle 8000 innert drei Minuten mit einem Defibrillator behandelt (80% mit Kammerflimmern, in 74% Prozent erfolgreich reanimiert), würden rund zehn Mal so viele Menschen ihren Herzkreislaufstillstand überleben. 

Wo soll der AED angebracht werden?

Es sollte ein Ort gewählt werden, der allen Mitarbeitenden bekannt und leicht zu finden ist, beispielsweise bei der Stempeluhr, dem Lift, in der Kantine oder an der Rezeption. Der AED sollte von jedem Arbeitsort aus innerhalb von fünf Minuten beim Patienten sein können. Prüfenswert ist auch, ob er allenfalls im Aussenbereich angebracht werden kann. So steht er der Bevölkerung zur Verfügung, wenn draussen oder ausserhalb der Betriebszeiten jemand einen Herzkreislaufstillstand erleidet. Wenn der AED bei der Notrufzentrale im Kanton hinterlegt wird, kann er auch für First-Responder-Systeme genutzt werden.  

Was für ein Gerät sollen wir anschaffen?

Am Markt gibt es unterschiedliche AED-Geräte, die verschiedene Bedürfnisse adressieren – von fixen Installationen bis hin zum mobilen Rucksack. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Funktionsfähigkeit regelmässig überprüft und das Gerät gewartet wird, damit es im Notfall tatsächlich betriebsbereit ist. Ist der AED für den Aussenbereich gedacht, gibt es auch und witterungsgeschützte Versionen.  

Wie sollen wir ihn anbringen und wie wenden wir ihn an? 

Der Standort sollte mit dem internationalen AED-Piktogramm signalisiert werden – das ist das weisse Herz mit Blitz auf grünem Grund. Zur korrekten Anwendung sind die meisten Geräte mit bildlichen Anweisungen oder automatischen Sprachanleitungen ausgestattet. Eine Schulung der Mitarbeitenden hilft Hemmungen abzubauen, damit sie im Ernstfall keine Zeit verlieren und den AED anwenden. 

Woher erhalten wir weitere Informationen?  

betriebsapotheke.ch hilft Ihnen gerne weiter. Rund um AED und entsprechende Schulungen stehen Ihnen auch verschiedene Organisationen und Institutionen zur Verfügung, unter anderem die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität (SVBS), die Ausbildungsschule Ihrer Betriebssanitäter, der Interverband für Rettungswesen (IVR) oder das Swiss Resuscitation Council (SRC).

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